Bericht 16.08.09 - Hoppi

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Silberstern-Distanz am 16.08.2009

Unser erster 60er(60 km)

Also vorab kann ich jetzt schon sagen, wir sind durchgekommen, aber so schnell werde ich micht nicht mehr auf einen 60er wagen, aber mehr dazu gleich (Achtung langer Bericht)

Ich hatte mich übers Internet mit 2 Leuten für die 60er-Distanz verabredet.

Bereits am Vortag war ich dann mit Hoppi zur Voruntersuchung. Hoppi machte eigentlich einen relaxten Eindruck, der Puls lag aber recht hoch bei 52 ?! Ansonsten war alles Tip Top und wir bekamen Statfreigabe.

Freundi hat dann noch den Paddock für morgen aufgebaut und dann gings erstmal wieder nach Hause.

Sonntag früh waren wir dann wieder bei Hoppi, haben noch die letzten Sachen gepackt. Hoppi benahm sich sehr artig und schien garnicht aufgeregt. Um 8:45 Uhr sollte meine Gruppe dann starten. Es waren bereits etwa 20 Grad und es drohte ein sehr heißer Tag zu werden.

Ich machte mich dann kurz mit meinen Mitreitern bekannt und wir ritten los. Erst schien auch alles ok, doch als wir angetrabt sind fing Hoppi plötzlich an auf das heftigste zu buckeln, richtig schlimm, bestimmt 20 mal hintereinander, so dass ich kurz vorm Abflug war und dass auf ner Teerstraße.

Eine meiner Mitreiterinen wartete kurz und ich schloss wieder auf, doch nach etwa 100m das gleiche und Hoppi buckelte noch heftiger als vorher, nichts half, er hörte garnicht mehr auf und benahm sich richtig bescheuert. Nach gefühlten 30 weiteren Bucklern war ich auch erstmal fertig aber noch oben, der Sattel lag fast auf dem Hals und meine Mitreiter wollten alleine weiter und nicht auf mich warten. War aber ok, half ja nichts.

Bin dann estmal abgestigen hab den Sattelgurt gelockert und bin ein bissel den Sandweg auf und abgelaufen um meine weichen Knie wieder in den Griff zu bekommen. Hoppi war immer noch bescheuert, tänzelte an der Hand, drängelte und wollte mit dem Kopf schlagen. Zwischenzeilich war die nächste Reiterin gestartet und trabte an uns vorbei. War an sich kein Problem hat Hoppis benehmen nicht beienflusst.

Dannach versuchte ich meinem wilden Pferd im Gelände den Sattel zu richten und schaffte es auch. Da sich sein Benehmen nicht besserte war ich kurz davor aufzugeben und zurück zum Hof zu führen, aber ich war so stinkig auf Hoppi, dass ich mir einfach dachte, jetzt erst recht und zunächst einfach weiter die Distanzstrecke entlangführte. Da er sich kaum führen ließ und rumtänzelte beschloss ich aufzusteigen, klappte auch recht gut.

Hoppi tänzelte nun immer noch und ich beschloss einfach so lange Schritt zu gehen biss er sich beruhigt, die Zeit war mir Wurst, wollte einfach gucken wie weit wir es jetzt noch schaffen.

Hoppi wurde tatsächlich ruhiger. Andere Reiter holten uns nicht mehr ein, wir waren also die letzten. Beim ersten Antrabeversuch wollte Hoppi gleich wieder buckeln, aber da konnte ich ihn noch ausbremsen und ging halt weiter Schritt. So sind wir die ersten 2km nur Schritt gegangen und kamen nun zur ersten Hürde, einer Autobahnbrücke. Ich hab mit Hoppi viel alleine im Gelände trainiert, aber hier sind wir bisher noch nicht alleine rüber geritten. Mit Vordermann macht er das problemlos.

Kurz vor der Brücke hatte jemand noch ein altes Sofa "entsorgt", dies stand am Straßenrand und passte Hoppi garnicht. Er versuchte mehrmals umzudrehen, aber ich konnte mich durchsetzen. Die Brücke war danach auch kein Problem. Auf der anderen Seite standen die TAs und Helfer für die angekündigte Kontrolle nach der bevorstehenden 10km-Schleife. Man sagte mir ich sei die letzte der 60er und eine Sulky-Fahrerin (die sich etwas am Anfang verfahren hatte) sei kurz vor mir.

Ich trabte also los auf die 10km-Schleife und Hoppi war endlich brav und trabte wie am Schnürchen. Er war recht flott untewegs, aber ich wollte nicht viel mit ihm diskutieren und ließ ihn laufen. Ich war eh darauf gefasst, nach der Runde auszuscheiden. Hoppi war bereits ziemlich durchgeschwitzt da er sich so aufgeregt hatte.

Wir schafften die 10km ohne Probleme und kamen wieder an der TA-Kontrolle an. Trotz der anfänglichen Probleme waren wir sogar noch in der Zeit und haben für die ersten 12km insgesamt 57min gebraucht. Hoppi war nun richtig durchgeschwitzt. Ich stieg dann ab und Hoppi war wieder zappelig, da die ganzen Reiter der 39er-Distanz nun an uns vorbeiritten. Trinken wollte er nichts. Puls 72. Konnte nun noch max. 10min warten und dachte schon das wird nix mehr, war mir aber auch egal. Ich hatte mich durchgesetzt und mit Hoppi noch schöne 10km zurückgelegt, das war mir wichtig.

Und was macht Hoppi plötzlich...Pipi...der musste wohl echt dringend, denn an so einer aufregenden Kontrolle ist das garnicht seine Art. Danach war der Puls 64 (Grenzwert) und wir durften sogar weiter.

Hab mir dann auf den zappeligen Hoppi helfen lassen und machte mich auf die nächsten 18 km bis zum Hof und zur nächten Kontrolle + Pause.

Die vorrausliegende Strecke bin ich noch nie geritten und Hoppi benahm sich alleine im dem neunen Gebiet auch ziemlich ängstlich, aber nach einigen Kilomertern war es kein Problem mehr. Er hatte sich eingelaufen und wir trabten die schönen Wald- und Feldwege entlang. Auch die Überquerung einer Schnellstraße und die Begegnung mit anderen Reitern, Spaziergängern mit Hund liefen problemlos. Ich hatte meinen alten braven Hoppi wieder *freu*

Nach 2 Stunden und 34 Minuten erreichten wir dann nach 30km den Hof.
Zwischenzeitlich hatte ich die Sulky-Fahrerin vor mir eingeholt, da diese sich nochmals verfahren hatte :-) . Wir sind dann zusammen weiter. Hoppi hat ja zum Glück keine Problem mit Sulkys, dieses klapperte nämlich extrem.
Wir konnten bequem hinterhertraben und ich wurde von Ihren Trossern netterweise mitversorgt. Allerdings hatte Hoppi Angst vor deren Wassereinmern und trank wieder nichts.
Wir waren das letzte Stück vor dem Hof dann im Schritt gegangen, ich war mir jedoch sicher dass wir nun auscheiden würden.

Hoppis Eingangpuls war dann erstaunlicherweise 64 ! und die zweite Messung nach 10min ebenfalls. Erholt hatte er sich also nicht aber wor waren weiter. An dieser Kontrolle musste wir auch vortraben, das war ok. Hoppi sollte nun in der 30min-Pause was trinken denn er war etwas dehydriert.

Ich begab mich dann zu Freundi, stellte Hoppi in den Paddock und wollte eigentlich aufgeben. Sattelte ab, wusch ihn und Hoppi fraß dabei genüsslich Gras, etwas eingeweichte Rübenschnitzel und trank sogar ein wenig *staun*

Da Hoppi insgsamt eine guten Eindruck machte, sagte Freundi ich könne es ja noch weiter versuchen. Hab dann wieder aufgesattelt und mich der Sulkyfahrerin erneut angeschlossen. Hoppi ging ohne Problem wieder vom Hof auf die Stecke. Ich war echt stolz auf ihn, der anfängliche Ärger war verflogen.

Die Sulky-Fahrerin und Ihre trossenden Eltern waren echt nett, so war der weitere Ritt echt schön. Bei dem nächten Trosspunkt war Hoppi dann doch so durtig dass er seine Angst vor dem Einmer vergas und etwas trank *freu*.

Nach etwa einer Stunde kamen wir in die nächste TA-Kontrolle. Da die Sulky-Fahrerin vor mir gemessen wurde hatte Hoppi ein verschnaufminute. Puls dann 64. Bei der Fahrerin 76, wir mussten also warten, aber kein Problem. Hoppi fing sofort an zu grasen :-) nach 2-3 Mnuten war auch deren Puls ok. Wir mussten nun noch vortraben und konnten dann weiter.

Nach kurzer Zeit lief Hoppi irgentwie komisch und wurde richtig triebig. Wir sind dann kurz Schritt gegangen und Hoppi steuerte direkt ins hohe Gras, er musste wieder nötig :-)

Beim nächsten Trosspunkt trank Hoppi dann auch richtig, und schlüfte fast den ganzen Einmer leer *freu*

Nun kamen sehr leider viele Asphaltwege mit Schotterrand (super :mad:), aber Barhuf-Superhoppi lief ohne Probleme auf der Straße ebenso wie das vollbeschlagene Sulkypony.

Etwa 3km vorm dem Hof war dann der letzte Trosspunkt. Die Eltern der Fahrerin fragten mich, ob ich ein Promblem hätte wenn das Sulky nicht anhält, man könnte noch eine gute Zeit bekommen, Sie war ja noch 10min nach mir gestartet. Kein Problem für mich. Hoppi durfte noch trinken und schlüfte trotz des weitertrabenden Sulkys noch etwas Wasser. Ich warttete dann kurz bis das Sulky außer Schtweite war und trab auch an, Hoppi war brav. Das letzte Stück gingen wir dann Schritt und ich lockerte den Gurt. Hoppi und ich waren nun auch richtig kaputt.

Nach 5:21 Stunden und 60km kamen wir dann ins Ziel. Eigangspuls 64 und ich musst Hoppi innerhalb von 20min noch nachmessen lassen. Wir gingen zum Paddock, sattelnten ab und ich wusch ihn wieder. Hoppi hatte richtig Salz im Fell vom vielen Schwitzen. Hoppi graste wieder. nach 17min hatte er dann ein Puls von 52, wir hattens also geschafft, nun mussten wir noch die Nachuntersuchung in 2 Stunden abwarten. Ich machte Hoppi dann weiter fertig und ließ ihn in der Sonne etwas trocknen. Währendessen packten wir schon unsere Sachen zusammen und brachten diese zum Stall. Als wir zurückkamen war Hoppi am dösen. Ich schnappte mir dann seine Wasserschüssel und Heu und ging mit Ihm am Halfter in den Schatten. Hier graste er dann gemüttlich bis zur NU.

Puls bei der NU 56, ansonsten alles ok, außer die Sattellage, hier bekamen wir ein B, da Hoppi sich im hinteren Bereich druckempfimdlich zeigte. Der TA frage mich dann ob ich kaputt sei, denn ein kaputter Reiter kommt beim leichttraben zu sehr in den Sattel, da kann es solche Probleme geben. Er riet mir mehr in den Bügeln zu stehen. Ansonsten könne ich auch den Sattel überprüfen lassen, aber bisher hatte wir ja keine Probleme, aber ich werde das trotzdem machen lassen.

Nun hatten wir es also gänzlich geschafft und Hoppi durfte nach Hause. Im Stall trank er dann noch aus seinem Bottich und ging zu seinen Kameraden auf die Weide und wir gingen zurück zur Siegerehrung.

Hoppi und ich haben den letzten Platz gemacht, aber egal, wir haben durchgehalten :nicken:. Eine Reiterin ist noch wegen Zeitübertschreitung ausgeschieden (der Ritt ist auf 6 Stunden begrenzt, aber auch sie war froh durchgehalten zu haben). Meine Mitreiter vom Anfang waren letztendlich auch nur 6min schneller wie ich und blegten die beiden Plätze vor mir. Die nette Sulkyfahrenrin bekam einen Pokal, hat mich gefreut.

Insgesamt war es also noch ein schöner Ritt. Allerding war ich total kaputt und mir tat alles weh, ich bin einfach nicht in Form für sowas, obwohl ich garnicht unsportlich bin . Allerdings war ich auch total erkältet. Jedenfalls ist mir ein fitter Hoppi nach einer 39km-Distanz lieber als ein schlapper Hoppi nach 60km, daher reiten wir nächtes Mal wieder die 39km und erstmal nicht mehr so lang im Sommer, Hoppi trinkt dann einfach zu schlecht, aber Frühjahr und Herbst gibt es ja auch noch...also bis zur nächsten Distanz.

PS: Nach der Ehrung waren wir näturlich nochmal bei Hoppi, ihm ging es gut.. Hab dann seine Beine und den Rücken noch mit Pferdesalbe eingerieben und dann sind wir los und waren zur Feier des Tages noch italienisch essen.


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