Bericht 30.03.08 - Hoppi

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Unser 1. Distanzritt am 30.03.08


Also....da das unser erster Distanzritt war und wir vom organisatorischen ja nicht so genau wussten wie alles ablaufen würde, machten wir uns am Sonntagmorgen schon früh auf den Weg zum Distanzclub. Dieser liegt nur 2 km von unserem Stall entfernt.
Hoppi und ich machten uns morgens um kurz nach 6 Uhr zu Fuß auf den Weg zum Distanzclub. Es war noch ziemlich dunkel, daher tragen wir beide Reflektoren und ich hatte noch ne Taschenlampe dabei. Hoppi war zwar etwas aufgeregt, aber nach 35 min Fußmarsch sind wir dann angekommen.

Wettertechnisch war vormittags Sonnenschein mit ca. 17 Grad angesagt und das Wetter hat sich trotz späterer Regenwarnung den ganzen Tag gehalten *freu*

Ab 7 Uhr konnte man sich zur Tierarztkontrolle vorstellen. Wir haben erstmal andere Teilnehmer befragt wo ich mich den anmelden muss und wie das hier so abläuft etc.

Der 39 km-Ritt begann ab 9 Uhr und der 60km-Ritt bereits ab 8 Uhr, deshalb war es beim TA sehr voll und ich habe erstmal "versucht" Hoppi zu putzen. Da es keine Anbindemöglichkeiten gab und wir auch keinen Anhänger dafür hatten, war alles etwas schwierig. Eine nette Teilnehmerin neben uns hat uns dann nacher noch einen kleinen Paddock zur verfügung gestellt, damit wir Hoppi nicht die ganze Zeit festhalten mussten.

Das Putzen und der andere Umgang mit Hoppi waren an desem Morgen besonders schwierig und Freundi und ich waren kurz davor die Nerven zu verlieren. Da waren einigen ziehmlich hengstige Pferde auf dem Platz und Hoppi hat sich von denen gut anstecken lassen. Ununterbrochen hat er sich gedreht, gewiehert, mit dem Kopf geschlagen, löcher in den Boden gescharrt, konnte nicht stillstehen und ist dauernd im Kreis gelaufen oder hat uns weggedrängelt und sogar versucht zu beißen...das war schon extrem.

Bei der Anmeldung musste ich dann meine Startgebühr bezahlen (inkl. Nennung gesamt 32 EUR) und bekam dann eine Check-Karte (für Hoppis Werte auf den Ritt), eine Startnummer und eine Streckenkarte. Zum Glück war die Karte hauptsächlich für die Helfer und die Strecke selber war markiert.

Unsere Startzeit war 9:30 Uhr und unsere Starnummer 73 und so leerer der Platz dann wurde, umso ruhiger wurde auch Hoppi wieder. Und er war eines der bestgeputztesten Pferde bei der TA-Kontrolle um kurz nach 8 Uhr ;-)

Heu etc. musste man selber mitbringen oder bezahlen, nur Wasser wurde gestellt. Diese Ikea-Taschen sind für Heuch echt praktisch ;-)
Freundi repariert derweilen meine Chaps in unserem Auto. Hoppi ist mir in die Hacken getreten und der untere Knopf war verbogen.

Nach dem Putzen und TA-Check wurde Hoppi noch wieder eingedeckt und wir warteten noch ca. 1 Stunde und sattelten dann. Gestartet wurde in 3er oder 4er Gruppen. Mehrere Teilnehmer die sich zusammen anmelden können auch zusammen starten. Da ich alleine da war, wurde ich einer Gruppe zugeteilt.

Zu 4ert ging es dann los. Meine Gruppe legte echt ein ernormes Tempo vor und ist streckeweise sogar gallopiert (!). Und ich muss sagen, dass dier Teilnehmer in Sachen Geschwindingkeit wenig Rücksicht auf andere nehmen. Klar, überholen tun die dich langsam, aber halte mal dein Pferde zurück, wenn alle anderen vor dir wegtraben bzw. galoppieren. Das war mit das anstrengenste am ganzen Ritt. Am besten hat man zumindest noch 1nen Mitreiter dabei, damit man auch selbst das Tempo bestimmen kann, alleine ist das echt schwer.

Trotz des hohen Tempos sind wir erstaunlich gut durch die erste TA-Kontrolle auf der Strecke gekommen. Der Puls darf hierbei höchstens 64 betragen und Hoppi hatte 64. Wenn der Puls höher ist muss man bis zu 20 min warten. Wird der Wert trotzdem nicht erreicht oder dein Pferd lahmt wirst du hier disqualifiziert. Ein Pferd in meiner Gruppe musste warten, aber die 5 min waren mir recht und ich wollte erstmal bei der Gruppe bleiben. Ab hier war Hoppi bereits am ganzen Körper nassgeschwitzt, aber den meisten anderen Pferden ging es nicht anders.

Ankunfstzeit und Puls wurden in Hoppis Checkheft eingetragen und dann gings weiter. Wieder legte die Gruppe ein schnelles Tempo vor. Die Streckenmarkierung zu lesen war ein bischen wie Schnitzeljagt, aber es klappte ganz gut. Die Markierungen waren mal am Boden, mal an Bäumen oder Pfählen und zeigten eben nach rechts, links oder geradeaus.

Irgenwann ist Hoppi nicht mehr mitangetrabt und ich habe mich erstmal im Schritt zurückfallen lassen. Er wurde dann im Schritt etwas zackelig und hat auch einmal gewiehert, aber es ging. Kurz darauf überholte mich eine andere Gruppe und dieser schloss ich mich dann im Trab an. Allerdings war diese Gruppe noch schneller als die erste. Meine alte Gruppe hatte wir daher bald ein- und auch überholt. Kurz darauf habe ich mich wieder zurückfallen lassen. Langsam war ich auch schon ziemlich kaputt. Irgentwann beschloss Hoppi wieder anzutraben und war kaum zu halten bis wir wieder Anschluss an die 2te Gruppe gefunden hatten und bald darauf kam auch die Zweite TA-Kontrolle in der wir trotz Aufholjagt wieder einen Puls von 64 hatten. Zudem mustte man an dieser Kontrolle noch an der Hand vortraben. Meine Beine taten bereits ganz schön weh und ich konnte kaum laufen. Ein netter Helfer hielt dann Hoppi für mich zum Aufsteigen fest. Die Gruppe hatte natürlich nicht auf mich gewartet (ich gehörte ja nicht dazu sondern hatte mich nur angeschlossen) und Hoppi schoss mir dann so unterm Arsch weg und ist ein Stück richtig galoppiert um die wieder einzuholen.

Also alleine Distanzen zu reiten ist echt anstrengend!

Nach 3 Stunden und 41 min (etwas zu flott) kamen wir im Ziel an. Ich hätte mit gut 4 Stunden Zeit lassen können. Max. durften es sogar 4 Stunden und 30 min sein.

Dort standen auch schon Freundi und Leute aus meinem Reitstall (war richtig cool) allerdings war ich so kaputt, dass ich nur noch überlegt hab wie ich gleich absteige und zur Pulskontrolle laufe.
Kurz vorm Ziel, gleich geschafft.

Zum Glück hatte ich im Ziel nette Helfer da, denn man glaubt garnicht wie ca. 3 Stunden im Trab zu reiten auf die Beine und Füße geht!

Nach 3 Stunden und 41 Minuten waren wir nun im Ziel mit einem Puls von 72. Nach 10 min musster dieser nun wieder 64 betragen sonst wären wir disqualifiziert. Nach 10 min waren es dann 56...geschafft.

Meine RL hatte Hoppi schonmal den Sattel abgenommen und Freundi hatte Hoppis Abschwitzdecke besorgt. Dann hat meine RL kurz Hoppis Hals und Brust etwas abgewaschen und dann kam erstmal die Decke drauf und wir gingen zum Paddock.

Dort angekommen haben Hoppi und ich erstmal was getrunken und gegessen. Die Anderen (bis auf Freundi) musste dann auch schnell wieder los, da an unserem Stall die Pferde ausgebüchst waren!

Nach kurzer Essenpause (Freundi hatte was mitgebracht) hab ich dann Hoppi fertig gemacht. Erstmal Kopf, Hals und Brust und die Beine gewaschen.
Als ich dann die Decke abgenommen habe, wollte er sich erstmal wälzen.

Im Anschluss habe ich Hoppi wieder ordentlich geputzt, denn 2 Stunden nach Zieleinlauf ist noch eine letzte TA-Kontrolle.
Wie bei der Voruntersuchung wurden hier folgende Sachen angeguck bzw. abgehört:
Darmgeräusche, Hautfaltentest, Schleimhäute, Kapillarzustand, Rucken- und Gurtlage, Muskeltonus und Gang.
Man musste hier also nochmals an der Hand vortraben.

Alles verlief gut und Hoppi bekam eine gute Bewertung in sein Check-Heft.

Nach der letzten Kontrolle durfte man die Pferde wieder transportieren und wir wollte erstmal zum Stall. Freundi packte unsere Sachen ins Auto und ich lief mit Hoppi schonmal vor. Hoppi hatte einen schnellen Schritt drauf und es war echt anstrengend. Als Freundi mich dann mit unserem Auto eingeholt hatte durfte ich fahren und er lief mit Hoppi, echt lieb.

Im Stall angekommen gabs dann noch Futter für Hoppi und Torte für uns. Danach ging es noch zur Siegerehrung zurück zum Distanzclub. Die ersten 3 von jeder Strecke (120, 60 und 39km) bekommen Pokale und die anderen Plaketten. Zudem erhält man noch seinen Check-Karte und eine Ergebnisliste seiner Strecke. Wir haben zwar "nur" den letzten Platz gemacht, aber ich bin sehr stolz auf Hoppi und dass er das alles von der Kondition her geschafft hat. Denn so viel Trainig hatten wir auch nicht.
Zudem waren die anderen Teilnehmerpferde erheblich besser trainiert. Bewertet wurde nach den Pulswerten während des Rittes und im Ziel. Hoppi hatte auf dem Ritt 64 und 64 und im Ziel 72 und 56...das ergiebt 256. Der Teilnehmer vor mir hatte 252 aber dann geht es weiter mit 236 und besser. Das Pferd auf dem ersten Platz hat sogar nur 164 o-O wir müssen also noch viel üben, aber der nächste Distanzritt kommt bestimmt. Freundi und mir hat es gut gefallen und unser Distanzclub hier macht 5 Ritte pro Jahr. Mal abwarten ;-)

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